Restaurant Wart: Unterschied zwischen den Versionen

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'''1684 '''Das Haus Wart wird an seinem heutigen Standort errichtet. Ohne Fronarbeit und Fuhrlohn kostete sie 2510 Gulden.<ref>[https://books.google.ch/books?id=ij9CAAAAcAAJ&pg=PA106&lpg=PA106&dq=wappen+h%C3%BCnenberg&source=bl&ots=oL2fPHWMuo&sig=ACfU3U1JHtfwf1LKu2conROpT9VeugOCAQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjU1Jqf4_7lAhVIMewKHRpDDE84FBDoATAFegQICxAB#v=onepage&q=wappen%20h%C3%BCnenberg&f=false Topographie des Kantons Zug], Franz Karl Stadlin, 1818, Band 1, S.4</ref>
 
'''1684 '''Das Haus Wart wird an seinem heutigen Standort errichtet. Ohne Fronarbeit und Fuhrlohn kostete sie 2510 Gulden.<ref>[https://books.google.ch/books?id=ij9CAAAAcAAJ&pg=PA106&lpg=PA106&dq=wappen+h%C3%BCnenberg&source=bl&ots=oL2fPHWMuo&sig=ACfU3U1JHtfwf1LKu2conROpT9VeugOCAQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjU1Jqf4_7lAhVIMewKHRpDDE84FBDoATAFegQICxAB#v=onepage&q=wappen%20h%C3%BCnenberg&f=false Topographie des Kantons Zug], Franz Karl Stadlin, 1818, Band 1, S.4</ref>
  
'''2. Februar 1702 '''Die Wart brennt an Maria Lichtmess nieder. Dabei gingen alle Schriftstücke und Akten der Gemeinde verloren. Zu dieser Zeit war Balz Wismer Wirt. Wollte er eine Tanzveranstaltung abhalten, musste er beim Rat von Zug um Bewilligung anfragen.  
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'''2. Februar 1702 '''Die Wart brennt an Maria Lichtmess nieder. Dabei gingen alle Schriftstücke und Akten der Gemeinde verloren. Zu dieser Zeit war Balz Wismer Wirt. Wollte er eine Tanzveranstaltung abhalten, musste er beim Rat von Zug um Bewilligung anfragen.<ref> Zuger Neujahrsblatt, 1929, S. 63</ref>
  
 
'''1705''' Abschluss des Neubaus auf dem alten Fundament.
 
'''1705''' Abschluss des Neubaus auf dem alten Fundament.

Version vom 22. Juni 2021, 14:43 Uhr

Daten

Adresse Wart 1, 6331 Hünenberg
Grundstück Nr. 284
Eidg. Grundstückidentifikator (E-GRID): CH256506796535
Koorindaten: 674900, 226470
Grundbuchfläche 22'347 m²
Flurname Wart

Chronologie

Ursprünglich stand das Haus Wart weiter südlich am Rande der Todenhalde.

8. November 1392: Die Wart wird erstmals erwähnt: Götz II von Hünenberg überschreibt die Wart seiner Frau Verena Schwend.

1620 Die Wart war die einzige von der Stadt Zug anerkannte Wirtschaft. Ein Antrag der Hünenberger zu Beginn des 17. Jahrhunderts, eine weitere Wirtschaft eröffnen zu dürfen, wurde von der Stadt Zug abgelehnt.

1684 Das Haus Wart wird an seinem heutigen Standort errichtet. Ohne Fronarbeit und Fuhrlohn kostete sie 2510 Gulden.[1]

2. Februar 1702 Die Wart brennt an Maria Lichtmess nieder. Dabei gingen alle Schriftstücke und Akten der Gemeinde verloren. Zu dieser Zeit war Balz Wismer Wirt. Wollte er eine Tanzveranstaltung abhalten, musste er beim Rat von Zug um Bewilligung anfragen.[2]

1705 Abschluss des Neubaus auf dem alten Fundament.

Die Wart diente nicht nur als Gasthaus, sondern auch als Rathaus und bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts auch als Schulhaus. Hier trat auch das Gericht zusammen und die Gemeindeversammlungen fanden lange Zeit hier in der Wart statt. Die Wart wird oft auch als „Gesellenhaus“ bezeichnet. Dies kommt daher, dass man früher die von der Gemeinde gewählten Vertreter auch „Gesellen“ nannte. Mit diesem Namen wurde somit die Funktion des Gebäudes als Sitz der „Gesellen“ – also der Gemeindebehörden ausgedrückt. Auch das Gemeinde-Archiv befand sich in der Wart, bis es durch die Franzosen 1798 zerstört wurde.

1798 Einmarsch der Franzosen: Sie raubten das Silbergeschirr und vernichteten Akten und Bücher.  

1926/27 Renovation der Fassade durch den den Zürcher Künstler Heinrich Appenzeller (1891-1956). Die Darstellung der Sage von Ritter Heinrichs Pfeilschuss vor der Schlacht am Morgarten im Jahre 1315 findet dabei gebührende Beachtung

1998 Die Korporation Hünenberg lässt die Fassaden der Wart renovieren. Die besonderen Malereien erstrahlen in neuem Glanz.[3]

Genossen

In der heimeligen Gaststube befinden sich zwei Wappentafeln des Hünenberger Holzschnitzers Balz Villiger mit den alten Hünenberger Geschlechtern der Genossen und der Beisassen, den heutigen Korporationsmitgliedern.

Zu den Genossen gehörten all jene Geschlechter, die bereits beim Loskauf 1414/15 als freie Bauern der Dorfgemeinschaft angehört hatten.

Ab dem 15. Jahrhundert konnten sich weitere Hünenberger Bauern in die „Genossami“ einkaufen, z.B. wenn sie einen Hoch mit Gerechtigkeit erwarben. Damit wurden sie gleichberechtigt mit den Genossen.

Ab dem 16. Jahrhundert konnten auch Neuzuzüger Häuser kaufen. Da es damals aber noch kein Niederlassungsrecht gab, musste ihnen die Gemeinde dieses Recht gewähren. Diese Neuzuzüger, die ebenfalls eine Einkaufssumme zu bezahlen hatten, nannte man Beisassen. Sie waren nicht mit den Genossen gleichberechtigt, vor allem hatten sie an der Gemeindeversammlung kein Stimmrecht. Dies hatte verschiedene Konflikte zwischen den Genossen und den Beisassen zur Folge, die jeweils von der Stadt Zug geschlichtet werden mussten. Die Genossen wurden dabei in ihren alten verbrieften Rechten und Freiheiten geschützt. Heute sind in der Korporation Hünenberg alle Mitglieder gleich berechtigt. Mitglieder der Korporation Hünenberg können nur Hünenberger Bürgerinnen und Bürger sein, die zufolge Abstammung, Adoption, Heirat oder Erwerb im Zusammenhang mit einer Zivilstandsänderung den Familiennamen eines der folgenden Korporations-Geschlechter tragen:

  • Baumgartner
  • Burkhardt
  • Bütler
  • Freimann
  • Gretener
  • Holzmann
  • Köpfli
  • Leisebach
  • Luthiger
  • Villiger
  • Schmid
  • Schwerzmann
  • Sidler
  • Suter
  • Syfrig
  • Twerenbold
  • Waller
  • Weibel
  • Werder
  • Wyss

Architektur

Die im Barockstil erbaute Wart befindet sich im Eigentum der Korporation Hünenberg.

Anlässlich einer Restauration 1926/1927 wurde die Fassade durch den Zürcher Künstler Heinrich Appenzeller (1891-1956) bemalt.

Restaurant Wart

2018 Die Wart wird vom GaultMillau mit 15 Punkten bewertet.

2019 Die Wart wird vom GaultMillau dem 16 Punkten ausgezeichnet!.

Wirte in der Wart

Herr Büttler scheint im Jahr 1529 der erste Pächter der Wart gewesen zu sein. Beurkundet vom Zuger Urbar Kolin.[4]

Heinrich I. Bütler (1652-1725) von Zug, Wirt der Wart, Hünenberg (Tschurrimurri Handel), ab 1700 Wirt zum Löwen in Zug [5]

Pächter Peter R. Egli und Daniel Kolbe übernehmen 2017 die Wart

Quellen

  1. Topographie des Kantons Zug, Franz Karl Stadlin, 1818, Band 1, S.4
  2. Zuger Neujahrsblatt, 1929, S. 63
  3. Zuger Kalender, 28.08.1998
  4. Restaurant Wart, https://www.wart.ch/restaurant-wart/zeitreise, abgerufen 30.11.2019
  5. Bibliothek Stadt Zug, http://www.bibliothekzug.ch/de/sammlungenmain/zugerpersonen/welcome.php?action=shownachruf&object_id=3944, abgerufen 26.11.2019
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