von Hünenberg Hartmann VIII.

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Von Hünenberg Hartmann VIII. (bis 1436)

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 (geb. unbekannt; gest. unbekannt). 



Stationen

Hartmann VIII. von Hünenberg ist aktenkundig 1400-1436

Hartmann wächst in der Wildenburg bei Baar mit seinen Geschwistern Rudolf, Ulrich, Werner und Regula auf. Mit Ihnen leben Götz II. und Margarethe, die Kinder des verstorbenen Götz I. auf der Burg.

1399 Hartmann VIII. erhält das Bürgerrecht der Stadt Luzern. Allerdings hat er Schwierigkeiten, sich in Luzern zu integrieren, so dass er nach einem heftigen Rechtsstreit mit weitreichenden finanziellen Folgen sein Bürgerrecht wieder aufgiebt, wie das älteste Luzerner Bürgerbuch beweist.

So zieht er reussabwärts und lässt sich im österreichischen Landstädtchen Bremgarten nieder.

1406 Der Vater von Hartmann VIII. stirbt am 6. Dezember. Hartmann VIII. spendet zusammen mit seinem Bruder Rudolf in der Pfarrkirche Baar ein prächtiges Anniversarium, eine jährliche Totengedenkfeier für seinen Vater. Solche Stiftungen dienten nicht bloss dem Ansehen der Familie, vielmehr ging es dabei um das Seelenheil der verstorbenen, aber auch noch lebender Familienmitglieder. Die Jahrzeit – die mit allen Details schriftlich festgehalten wurde - sollte jedes Jahr am Dienstag oder Donnerstag vor St. Nikolaus begangen werden. Sie legte fest, dass am Vorabend eine Vigil (eine Totenvesper) und am Gedenktag selbst fünf gesungene Messen zu zelebrieren waren. Dafür wurden die Priester und der Sigrist entlöhnt; den Armen sollte auf dem Grab Brot verteilt werden. Weitere Beiträge waren für die Altarkerzen sowie vier Kerzen auf dem Grab vorgesehen. Das kostete eine beachtliche Summe, und zwar nicht nur 1406 , sondern immer wieder, jedes Jahr aufs Neue.

Heinrich Bütler, die führende Persönlichkeit, wurde seit Jahren beigezogen, sei es als Zeuge bei Besitzveränderungen oder um Urkunden zu siegeln. Er ist in mehreren Urkunden erwähnt, woraus ersichtlich wird, dass er offenbar hohes Ansehen genoss, denn 1403 trat er in einem Rechtshandel als einer der Vertreter der Kirchgenossen von Cham auf, und im Juli 1410 siegelte er als Richter, der im Namen aller geburtsami ze Hünaberg daselbst Gericht hielt, eine Verkaufsurkunde. Er war also beim Loskauf 1414 bereits mit Verwaltungsaufgaben betraut. Dass er auch mit der Familie der Herren von Hünenberg bestens bekannt war, zeigt eine Urkunde vom 1. Oktober 1413 im Klosterarchiv Eschenbach, laut der Verena Swendin, die Gattin von Hartmanns Bruder Götz, den Klosterfrauen zu Eschenbach den Übernutzen auf ihren Hünenberger Gütern vermachte. Für den Vogt siegelte die Urkunde Heinrich Bütler.

Hartmann VIII gerät deshalb in finanzielle Schwierigkeiten und ist gezwungen, mehr und mehr seiner Güter und Rechte zu verkaufen.

1408 verkauft er die einträgliche Vogtei und das Gericht im Hof Gangolfswil an Johann Mayer von Knonau, alt Bürgermeister von Zürich.

1409 Im November 1409 verkauft er – mit Zustimmung seiner Brüder, Ritter Götz von Hünenberg und Rudolf von Hünenberg - den Kirchensatz zu Arth.

Mit dieser Urkunde besiegelten die Hünenberger ihre Freiheit. Loskauf 1414.
Das Siegel der Urkunde trägt die Umschrift: S'HARTMANI DE HUNEB'G.

1411 Im August verkaufte Hartmann den "zins uf und ab dem hoff mit siner zůgehörd in der Hagnŏw".

Aber all diese Verkäufe reichten nicht, um seinen Geldbedarf in Bremgarten zu stillen, so dass er sich nach reiflicher Überlegung und auf angemessenen Rat seiner Freunde und anderer ehrbarer Leute entschloss, sich von seinen Gütern und Rechten in Hünenberg zu trennen.

1414 Hartmann der VIII verkauf den Gebrüdern Bütler und ihrem Vetter Ländereien in Hünenberg (Loskauf). Im Loskaufsbrief betont er, er habe sich das wohl überlegt, er sei gesund libs und sinnen (gesund an Körper und Geist), er tue es unbetwungenlich, eigens willens (ungezwungen, aus eigenem Willen), durch sunder mines nutzes und notdurft willen. Hier der Text der Urkunde in einer Abschrift von Ueli Ess.

1415 Zum zweiten Mal kaufen die Hünenberger den Herren von Hünenberg, Hartmann und seinem Bruder Götz, Land ab - diesmals für 120 Gulden. (Loskauf)

1427-1434 Hartmann VIII. bliebt in Bremgarten, erwirbt das Stadtbürgerrecht und amtet als Stadtschultheiss.

1436 Hartmann stirbt. Begraben ist er mit seiner Gattin Margarethe von Breitenlandenberg in der Stadtkirche Baden.


Privat

Hartmanns Vater Hartmann VI. war 1383 (vor Sempach) ins Burgrecht der Stadt Zug aufgenommen. Somit besass auch Hartmann das Surseer Bürgerrecht.

Götz und Rudolf von Hünenberg war sein Bruder.

Ehefrau: Margarethe von Breitenlandenberg

Quellen

Dieser Text basiert hauptsächlich auf dem Buch von D.F. Karl Stadlin, Der Topographie des Kantons Zug, 1. Teil, Geschichte Hünenberg, Luzern 1819, S. 100 ff, sowie das Jubiläumsbuch der Korporation Hünenberg, Entstehung und Geschichte der Korporation Hünenberg, Steinhausen 2014, S. 42ff

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