Kemberghof

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kemberghof
Kemberghof - Foto undatiert
Kemberghof, 1995
Kemberghof 2017
Kemberghof Sanierung

Daten

Adresse Kemberghof 1, 6333 Hünenberg See
Grundstück Nr. 2312
Eidg. Grundstückidentifikator (E-GRID):CH787950387726
Grundbuchfläche 2105 m²
Flurname Chämberg

Chronologie

1842 Bau des spätklassizistischen Hauses beim Dampfersteg in Zug.[1]

Ab 1876 dient das Haus mit dem Walmdach als "Restauration Spillmann". Das Restauration wirbt Ende des 19. Jahrhunderts mit schattigen Gartenanlagen, Billard und Kegelbahn. «Gute Küche, reelle Weine, billige Preise», so preist der Wirt seinen Betrieb an bester Lage in einem Inserat an. Der 1882 gegründete Zuger Seeclub verkündet in seiner Chronik, dass die Restauration Spillmann sein Vereinslokal sei.[2]

1887 Als am 5. Juli 1887 26 Häuser und 9 Nebengebäude der Zuger Vorstadt in den See stürzen und dabei elf Menschen sterben[3], bleibt das Wirtshaus zwar verschont. Eine geologische Untersuchung zeigt jedoch, dass das Restaurant wie weitere Häuser in der Vorstadt auf instabilem Schlammsand stehen. Die Schweizerische Bauzeitung schrieb 1888: "Auf die einzelnen Gebiete in der Nähe der Einbruchsteile übergehend erachten die Experten die Häuserreihe der oberen Vorstadt, welche nach dem See hin gelegen ist, (sowie auch die Restauration Spillmann), als dem Abbruch verfallen. Diese Häuser sind reich an alten von Zeit zu Zeit sich immer wieder öffnenden Rissen. (....) Was das unvollendete Quaistück zwischen der ehemaligen neuen Dampfschifflände und dem Schützenhaus anbetrifft, so räthen die Experten zu einem vollständigen Intactlassen dieser Strecke. (....) In der Entlastung des Bodens durch Abbruch von Gebäuden. Jede Entlastung des oberen Randes vermehrt die Sicherheit und vermindert die Gefahr des Abrutschens. Die Beseitigung jener Gebäude, deren Sicherheit so zweifelhaft ist, wird für den Bestand der Ufer von guter Wirkung sein." [4]

1889 Der Uhrmacher Kandid Muff, der sich 1876 in Cham niedergelassen hat[5], ersteigert die Restauration Spillmann. Er lässt das Haus zerlegen, über den See ­transportieren und auf dem Kemberg wieder aufbauen. Im Lagerbuch der Gebäudeversicherung wird das Haus im selben Jahr erstmals als Neubau erwähnt. Zur Versetzung von Häusern kam es früher recht häufig, da Arbeitskräfte günstiger waren als Baumaterial.

Das Gasthaus hatte ursprünglich wohl ein anderes Aussehen und muss noch ein Giebeldach besessen haben. Nach der Dislokation nach Hünenberg wurde der First verkürzt, wie das meistens bei Wiederaufbauten der Fall war, und das Haus erhielt ein Walmdach. An den ehemaligen ­städtischen Standort erinnern heute die flachgedeckte Laube und das wuchtige Walmdach. Beides ist bei Bauern­häusern nicht zu finden.

Bis 1909 wechselte das Haus neunmal den Besitzer, bis es schliesslich von Kurt und Monica Hürlimann-Brun übernommen und bewohnt wurde.

2016/17 wurde in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege eine Komplett-Sanierung ausgeführt. Architekt: Haupt AG, Ruswil.

Einzelnachweise

  1. ZugerZeitung, 10. Dezember 2014, https://www.zugkultur.ch/v89XWV/ein-haus-auf-reisen-huenenberg-see
  2. Webseite des Zuger Seeclubs, https://www.scz.ch/club/bootshaus/
  3. ZugerPresse, 5. Juli 2017, Seite 3, https://issuu.com/zugerpresse/docs/zgzp_20170705
  4. Schweizerische Bauzeitung, 11/12 (1888), Heft 7, Seite 44ff, http://doi.org/10.5169/seals-14927
  5. Neue ZugerZeitung, 6. Mai 1976, Inserat Seite 4, https://www.e-newspaperarchives.ch/imageserver.pl?oid=NZG18760506-01&getpdf=true
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