Burgruine Hünenberg

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Ruine Burg Hünenberg mit Burghaus, Ölgemälde von Caspar Wolf (1735-1783)

Chronologie

Um 1100 erste Spuren weisen auf eine Besiedlung um 1100 hin. Damals war es offenbar eine Erd- /Holzanlage mit einer Ringmauer aus Stein, welche die Stammburg der Ritter von Hünenberg bildete. Die Burg muss einen überraschend prächtigen Wohnbau (Palas) und eine Torbau gehabt haben.
Die Gebäude sind so sorgfältig gemauert, wie es nur auf ganz wenigen anderen Burgen jener frühen Zeit gemacht wurde. Zum Bau gehören auch romanische Bauskulpturen, u.a. ein Würfelkapitell und ein Löwenrelief. Es gab auch einige Kleinfunde, wie Keramikscherben und eine Schachfigur. Da Urkunden aus dieser Zeit weitgehend fehlen, ist der Bauherr dieser überdurchschnittlich grosszügigen Anlage weiterhin unbekannt. Die hochmittelalterliche Burg stürzte zum Teil ein. Neue Stütz- und Ringmauern mussten errichtet werden.

Mit Walter (Waltherus) von ­Hunberg wird im Jahre 1173 der Name Hünenberg erstmals ­akten­kundig. Unklar ist jedoch, ob sich diese Erwähnung auf das Zuger Geschlecht oder auf Angehörige einer Familie aus dem Hegnau bezieht.

Seit 1200 Stammburg der Herren von Hünenberg. Als erster Vertreter ist Walter von Hünenberg ab 1239 erwähnt. Das auf Rodungen basierende Eigengut der Familie wurde durch kyburgische, habsburgische und andere Lehen ergänzt, die Hünenberger kontrollierten so zahlreiche Burgen in der näheren Umgebung. Um die Mitte des 13. Jhdt. gründeten sie zudem Wildenburg bei Baar, wo sich ein Zweig der Familie niederliess. Vertreter der Hünenberger erwarben das Bürgerrecht der Städte Zug, Zürich, Luzern und Bern.

Um 1250 erbauten die Herren von Hünenberg anstelle der alten Gebäude an der Hangkante im aufgeschütteten ehemaligen Innenhof die neuen Wohnbauten. Dazu gehört vor allem der mächtige Wehrturm mit seinem eindrücklichen, drei Meter dicken Megalith-Mauerwerk.
Aus dieser neu erbauten Burg des 13./14. Jahrhunderts stammen Funde von Ofenkacheln, Waffen und Münzen. Die Herren von Hünenberg waren um 1300 die bedeutendste Kleinadelsfamilie in der Zentralschweiz.

In der Schlacht von Sempach hingegen kämpften 1388 mehrere Hünenberger auf der Seite von Habsburg-Österreich. Es gibt Hinweise darauf, dass die Habsburger die Burg Hünenberg beim Gefecht „an der Totenhalde“ am Heiligabend 1388 im Rahmen des Sempacher Krieges zerstörten.

1416 Rudolf von Hünenberg verkauft die unbewohnte Burg 1414 an einheimische Bauern (Loskauf).[1]

Danach bleibt das Anwesen unbewohnt und zerfällt langsam. Einzig der Turmruine blieb bis ins 19. Jahrhundert erhalten, wie auf einem Ölgemälde von Caspar Wolf (1735-1783) zu sehen ist.

Einzelnachweise

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