Die Herren von Hünenberg (ca. 1000-1450): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. November 2019, 16:48 Uhr

Bedeutung und Herkunft

Woher die Herren von Hünenberg kamen, ist nicht überliefert. Es wird vermutet, es könnte sich um Abkömmlinge der Hüneburg in den Vogesen, unweit der Burg Herrenstein im Elsass handeln.

Festgehalten ist jedoch, dass sie politisch sehr einflussreich und rund seit dem 11. Jahrhundert im Kanton lebten. Von 1096 bis 1443 erschienen die Hünenberger in vielen wichtigen Urkunden als Vermittler und Zeugen in hohen und wichtigen Händeln, als geistliche und weltliche Machthaber und in Kriegsunternehmungen. [1]

Die Hünenberger waren ansehen und wohlhabend. Siw waren mit den wichtigsten Familien der Zeit verschwägert und mit den Städten Zürich, Zug, Bern, Luzern, Uri, Schaffhausen, Baden und Bremgarten verbürgert.[2] Ihnen gehörten Ländereien und Anwesen von Basserdorf im Kanton Zurück, über das linke Zürichseeufer bis nach Walchwil. Im Westen gingen die Besitztümer bis Luzern und ins Bernerland hinein: "(...) die vornehmsten die Elden von Hünenberg, unbekannter Herkunft, aber seit dem elften Jahrhundert mächtig durch Besitzthum und Verbindung mit den ersten Geschlechter ihrer Zeit. Die Güter dieser Edlen (....) finden wir von der nächsten Umgebung, wo fast alle ehemaligen Unterthanenlande der Stadt Zug von St. Andres und Cham bis Walchwyl ihnen gehörten, im Zürchergebiet im Freien Amt umher und über den grössern Theil des linken Seeufers, namentlich die Herrschaft Wädenschweil, ja zerstreut bis nach Zollikon und Basserstorf hinaus, ferner im Luzernergebiet bis an die Thore der Stadt Luzern, über die Reuss hinüber, dann bis Baldegg, Sins und Merischwand: im nahen Schwyzerland hatten sie zu Art alle Rechte, andre im Bernerland, uns so noch weit und breit umher.[3]

Besitztümer[4]

1096 werden die Hünenberger erstmals erwähnt im Zusammenhang mit der Herrschaft Merischwanden, damals noch zu Luzern gehörend, heute im Kanton Aargau. Sie soll Ritter Aldalberts von Hünenberg gehört haben. Das Anwesen ging dann an die Familie von Homburg über, bevor es 1293 von Ritter Rudolf von Hünenberg für 320 Mark Silber zurückgekauft wurde.

Kanton Zug

Die Ritter von Hünenberg besassen weite Teile von Zug und seiner Umgebung:

  • Burg St. Andreas in Cham gehörte bis 1370 den Hünenbergern
  • die Dörfer Kirchbühl, Enikon, Rumentikon, Bibersee waren Lehen von Österreich
  • Risch: Die Hünenberger setzten in Risch einen Richter ein, der auch über die Dörfer Steinhausen und Walchwil Recht sprechen durfte. Der Richter musste den Hünenbergern jährlich ein Fastnachthuhn abgegeben. Er selbst erhielt von seinen Untertanen jährlich einen "Tagwan" (Tagwert).
  • Wildenburg im Lorzentobel in Baar. Sie wurde im 13. Jahrhundert von den Hünenbergern erbaut und diente u.a. im 14. Jahrhundert von Rudolf von Hünenberg als Wohnung. Im 15. Jahrhundert wurde sie verlassen und als Steinbruch benützt.
  • Teile der Dörfer Deiniken und Rotiken der Gemeinde Baar
Kanton Zürich

Die grössten Ländereien besassen die Hünenberger im heutigen Kanton Zürich:

  • das Gut zu Uerzlikon gehörte Peter von Hünenberg, der es 1255 an die Abtei Kappel abtrat.
  • Bassersdorf gehöhrte Rudolf von Hünenberg, der es dem Kloster Seidenau schenkte.
  • Wädenswil und Richterswil standen unter hünenbergischer Herrschaft. In Richterwil war auch das Blutgericht der Hünenberger. Dieses Blutgericht trat die Witwe von Hartmann von Hünenberg, Margareth, im Jahre 1267 an den Johanniterorden ab. 1378 kam es als Lehen wieder an das Haus Hünenberg.
  • Die Vogtei Zwillikon bei Affoltern gehörte einem Heinz ab Hünaberg.
  • Altötenbach mit der die Biberlisburg im Seefeld
Kanton Luzern und Aargau

Aber auch im Kanton Luzern und im Kanton Aagau besassen sie Vogteien und Ländereien:

  • Abtei Muri
  • Aeugst
  • Mettmenstetten und Knonau gehörten Gottfried von Hünenber
  • eine Burg bei Kappel
  • Gisikon
  • Honau
  • Ebikon
  • die Burg Baldegg
  • die Burg Reichensee am Baldeggersee
  • einen Turm in der Nähe des Kapuzinerklosters Luzern

im Kanton Schwyz fand man die Hünenberger in:

Stifter und Wohltäter von Kirchen und Klöster

Rund 17 Geschenke und Spenden an Kirchen und Klöster sind bekannt. Unter anderem auch an das Kloster Kappel, wo im grossen Fenster das Name und Wappen Hünenberg gemalt war. Hier findet man beim Eingang denn auch die Familiengruft der Hünenberger samt WappeN. [5]

Spenden an Kirchen und Klöster:

Jahr Kirche/Kloster Spender
1145 Pfarrkirche zu Kleindietwil (Kanton Bern)
1185 Kloster Kappel
Kirche Ebikon Götz von Hünenberg
Koster Wettingen Anna, Ehefrau von Rudolph von Hünenberg
1231 Kloster Frauenthal. Die erste Äbtissin war Benigna von Hünenberg (1254) Stiftung zusammen mit den Familien von Schnabelberg, Eschenbach und Rüfegg
1300 Pfarr und Kapanen zu Merischwand, Heinrich von Hünenberg war der erste Pfarrer. Heinrich zu Hünenberg. 30 Jahre später vermachten Peter und Gottfried der Kirche grosse Vergabungen.
1348 Kirche und Altar bei St. Andreas im Städtli (Cham) Gottfried von Hünenberg und seine Ehefrau Margareth von Fridingen


Der Untergang der Hünenberger

Mit dem Aufblühen der Eidgenossenschaft versank das Geschlecht der Hünenberger, wie so viele der an Österreich ergebenen in Armut, Niedrigkeit und endlich Namenlosigkeit. Einige wenige lebten noch als Bürger in Zug in bescheidenem Ansehen, andere änderten mit dem Besitz auch den Namen.

Personen

Jahr

(Erwähnung)

Name Beruf, Errungenschaften Wirkungsorte
1096 Aldalberts Besitzer der Herrschaft Merischwanden Merischwanden
1293 Rudolf
1315/1329/1377 Heinrich Kirchherr zu Arth und Chorherr am Grossmünster in Zürich. Er warnte 1315 die Eidgenossen durch einen warnenden Pfeil vor der Schlacht am Morgarten. Heinrich und sein Bruder Hans besassen etliche Ländereien im Kanton Schwyz. Arth, Morgarten, Zürich
1377 Hans besass mit seinem Bruder Heinrich etliche Ländereien im Kanton Schwyz.
1329 Gottfried Er erhielt 1321 von Herzog Albrecht von Österreich die Vogtei Ebikon, die er dann seinem gleichnamigen Sohn vermachte. Er besass auch Gangoldswil, welches das heute Gemeindegebiet von Risch umfasste.[6] Ebikon, Gangoldwil
1255/1350 Peter sass im Rat von Zürich. Er besass ein Gut in Uerzlikon, das er 1255 an die Abtei Kappel abtrat. Zürich, Uerzlikon
1267 Hartmann seine Witwe Margarth tat das Blutgericht in Richterswil 1267 an den Johanniterorden ab.
1350/1372 Gottfried Sohn von Gottfried, Onkel von Heinrich. Er erbte von seinem Vater die Vogtei Ebikon. Ihm ghörte aber auch Mewttmenstetten und Knonau. Er sass im Rat von Zürich. Er wurde 1372 in der Familiengruft im Kloster Kappel nebst seiner Gemahlin Margareth von Fridingen beigesetzt. Zürich
1386 Rudolf wohnte auf der Burg Reichensee am Baldeggersee. Er starb 1386 in der Schlacht zu Sempach..[7] Er war mit Anna Hegi verheiratet. Sempach
1410 Hartmann verkaufte die Obervogtei Gangoldwil, das Gebiet der heutigen Gemeinde Risch, an Conrad Meyer, der sie wiederum 1410 nach Zug verkaufte. Gangoldschweil
1415 Gottfried wurde 1415 in der Familiengruft im Kloster Kappel nebst seiner Gemahlin Anna von Baldegg beigesetzt.


Einzelnachweise

  1. Das ehemalige Kloster Kappel im Kanton Zuerich dessen Stiftung und Geschichte, Heinrich Escher, 1845, Band 3 S 10ff,
  2. Die Schweiz im ihren Ritterburger und Bergschlössern, 1828, Johann Jakob Hottinger, S. 446
  3. Das ehemalige Kloster Kappel im Kanton Zuerich dessen Stiftung und Geschichte, Heinrich Escher, 1845, Band 3 S 10ff,
  4. Die Schweiz im ihren Ritterburger und Bergschlössern, Johann Jakob Hottinger, 1828, S. 393 ff
  5. https://books.google.ch/books?id=TxE7AAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false Das ehemalige Kloster Kappel im Kanton Zuerich dessen Stiftung und Geschichte], Heinrich Escher, 1845, Band 3 S 10ff,
  6. QSG 15, 1, 217; s. auch QW 1, 3, 2, 827, N[achtrag] 57)
  7. Die Schweiz im ihren Ritterburger und Bergschlössern, 1828, Johann Jakob Hottinger, S. 446
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